St. Stefans-Kirche

Die Lage der katholischen Kirche am Ortsrand ist eine Besonderheit. Jedoch nicht die Einzige im

Bezug zu diesem Gemeindezentrum, das von der in Poppenweiler heimischen, noch „jungen“ Kirchengemeinde

geschaffen wurde.

Zwischen den Jahren 1900 und 1947 gab es nur 2 Katholiken hier. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden es durch Zuzug

mehr. Die Gründung der kath. Kirchengemeinde war am 21. Februar 1971 von 1973 bis 1982 stand eine

Behelfskirche zur Verfügung, die berühmte „Baracke“.

Am 28. Oktober 1982 wurde dann die neu erbaute St. Stephans Kirche geweiht und somit konnte dieses wunderschöne

Gesamtkunstwerk von der Kirchengemeinde, die mittlerweile auf ca. 800 Personen angestiegen war, mit Freude

angenommen und genutzt werden.

Kirchenpatron ist der Heilige Stephan von Ungarn. Die Idee für Grundriss und Gestaltung basiert auf einem Oktogon

(Achteck), das in früheren Zeiten gerne für Kirchenbauten angenommen wurde. Die Architekten und der hier ansässige

Künstler W. Regner haben mit dem damaligen Pfarrer Helmut A. Mayer ein grandioses Werk geschaffen. Schon die

Aussenfassade aus Bruchsteinen (Muschelkalk), mit welchen auch drei Innenwände verkleidet sind, lässt

genauer hinsehen.

Sehenswerte Unikate sind: Der Begrüssungs-Engel außen über dem Eingang rechts, eine Stele mit vier Kreuzweg-

Stationen auf dem Kirchenvorplatz, deren weitere Stationen bis hin zur Pieta, sich im Innenraum als Flachreliefs

in rotgrauen Farbtönen fortsetzen. Sie geben dem mit Muschelkalk verkleideten Kirchenraum einen besonderen Akzent,

der sich dann bis zum Auferstehungsfenster (rotes Fenster) steigert.

Im Altarraum befindet sich auch das blaue Fenster, das wie alle anderen Fenster der Kirche mit Buntglas gestaltet wurde,

dieses Motiv verweist auf den Baum des Lebens. Davor platziert ist der Tabernakel (zur Aufbewahrung der Hostien).

Dieser ist mit Blattsilber verkleidet und die Türchen mit Amethysten verziert. Der Altar ist in schlichtem grauen Stein

ausgeführt. Dahinter findet man das eindrucksvoll gestaltete, mit einem Bergkristall als (Christus-) Symbol ausge-

stattete Vortragskreuz, das raumbeherrschend wirkt. Das eine Stufe tiefer stehende Taufstein-Becken ist, wie die Kirche,

als Oktogon gestaltet, mit versilberter Taube (als Hl. Geist) und Messing-Abdeckung, deren Inschrift lautet:

„Ihr alle, die Ihr auf Christus getauft seid, habt Christus wie ein Gewand angelegt“.

Die Vierer-Gruppe der Fenster über dem Altarraum erinnert an die Elemente Wasser und Luft = lebensnotwendig für alle

Lebewesen. Die wohlklingende Rieger-Orgel (aus Vorarlberg), ist auf der Empore untergebracht und hat durch

die besondere Dach- und Deckenform des Kirchengebäudes den besten Platz für eine feine Akustik.

Die sechs Buntglasfenster und der Orgelprospekt in gefälliger Holzgestaltung stellen, als Einheit gesehen, ein

Fischernetz dar. Die in rot gestalteten Teile verweisen auf die zwölf Apostel, die den Auftrag Jesu zugrunde haben:

„Ich werde Euch zu Menschenfischern machen“.

Im Untergeschoss des Gemeindezentrums befinden sich Tagungs- und Jugendräume, sowie Technik- und

Versorgungsräume. In einem davon gibt es noch ein Kleinod: Ein rundes Buntglasfenster, das St. Georg von Kappadozien

im Kampf mit dem bösen Drachen darstellt. Nach der Legende wurde dieser von St. Georg besiegt und somit war die

gefangen gehaltene Tochter des Königs, sowie die Bewohner der Stadt, von weiteren Untaten des Drachen befreit und

konnten fortan ohne Leid und Angst leben.

Diese Legende sagt uns: „Das Böse kann vom Guten besiegt werden.“

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