Die erste urkundliche Erwähnung von Poppenweiler stammt aus dem Jahr 1123.
Der Ortsname wird auf ein Adelsgeschlecht zurückgeführt. Um das Jahr 1000 waren die
„Grafen von Lauffen“ in der Gegend seßhaft. Diese hatten auch auf der Gemarkung Poppenweiler
Grundbesitz. Viele männliche Familienmitglieder hießen „Poppo“ mit Vornamen, weshalb man davon
ausgeht, dass von dem Mannsname der Ortsname abgeleitet sein könnte. Nach einer anderen Version könnte der
Ortsname auf einen alemannischen Sippenführer namens „Boppo“ zurückgehen.
Poppenweiler besaß viel Grundvermögen und war ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Überwiegend wurde Acker-,
Obst- und Weinbau betrieben, in geringem Umfang auch Holzwirtschaft. Von der Markungsfläche mit 820 ha
wurden im Jahr 1893 71 Hektar als Wald benutzt , als landwirtschaftliche Fläche 701 Hektar. 1951 wurden auf der
Gemarkung noch 13.498 Hochstammäpfelbäume gezählt. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden überwiegend die
Rebsorten Trollinger und Elblinge angepflanzt, weniger die Sorten Silvaner und Affenthaler.
Im Dreißigjährigen Krieg, durch Franzoseneinfälle 1688 und 1698 sowie im spanischen
Erbfolgekrieg 1707 gab es im Ort Zerstörungen durch Kriegseinwirkungen. Im II. Weltkrieg blieb der
Ort von Zerstörungen verschont. Am 27. April 1945 rollten von Hochdorf kommend, amerikanische
Panzer auf Poppenweiler zu.
Am 17. April 1816 wurden durch eine Feuersbrunst 17 Familien ihrer Wohnungen beraubt.
1834 hatte der Ort 1265 Einwohner. Für die nächsten 100 Jahre blieb diese Einwohnerzahl weitgehend
stabil. Nach dem II. Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl stetig an. Heute weist der Ort durch im Norden, Osten und Süden
entstandene Wohngebiete über 5000 Einwohner auf.
Die Gemeinde Poppenweiler wurde im Zuge der Gemeindereform des Landes Baden-Württemberg
1975 in die Stadt Ludwigsburg eingemeindet und ist einer von zwei Stadtteilen, die östlich des
Neckarufers liegen. Im Osten von Poppenweiler ist der Lemberg mit 365 Metern die höchste
Erhebung auf Landkreis- und Ludwigsburger Markung. Seit 1968 ist der Lemberg als
Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. In früheren Jahren diente der Lemberg als Steinbruch für
Baumaterialien (Schilfstandstein), so auch für den Bau des Schlosses in Ludwigsburg.
Der Ort zeigt die Merkmale eines typischen Haufendorfes mit einem dichten Netz unregelmäßig
und strahlenförmig zusammenlaufender Straßen und Gassen. Diese treffen zum Beispiel am Rathaus
und am Kelterplatz, dem höchsten Punkt des Ortes, zusammen. Entlang der ringförmigen Haupterschließungsstraßen
– Hintere Straße und Vordere Straße – reihen sich überwiegend giebelständige Wohngebäude mit quergestellten, oft
großvolumigen Scheunen im rückwärtigen Bereich (ehemals typische Hofbildungen). Zahlreiche Gebäude verfügen
noch über eine mittelalterliche Bausubstanz.
Den eigentlichen Reiz Alt-Poppenweilers macht jedoch seine Lage am relativ steil abfallenden Westhang des
Neckartals aus. Die dadurch entstandene höhenmäßige Staffelung und Gliederung der Ortslage, trägt wesentlich
zum unverwechselbaren Charakter des Stadtteils bei.
2023 wird der Stadtteil 900 Jahre alt!