Das Gebäude wurde 1597 als eingeschossiger Massivbau in Bruchstein mit
mächtigem Krüppelwalmdach zur Herstellung von Wein erbaut.
Von dem Ertrag der Weinberge auf Markung Poppenweiler und von denjenigen
Weinbergen, welche Poppenweiler Bürger auf Markung Neckarweihingen
besaßen, musste der dreißigste Teil des Weinertrages als „Weinzehnt“ dem
Stift des Heiligen Kreuzes zu Stuttgart abgeliefert werden.
Im Jahre 1837 wurde die Kelter von der Gemeinde Poppenweiler erworben
(abgelöst). Damit entfiel die Zahlung des hohen „Weinzehnt“.
Im Jahre 1833 befanden sich in der Kelter vier Kelterbäume. 1840 ist als Weinertrag 365 Eimer
und 6 Imi vermerkt. Zum Nachrechnen:
1 Imi = 18,370 l
6 Imi = 1 Eimer
1 Eimer= 2,939 hl!
Nach der Eingemeindung in die Stadt Ludwigsburg wurde das Gebäude 1983 für Veranstaltungen
(Mehrzweckhalle) umgebaut. Die künstlerische Gestaltung des Eingangsbereichs erfolgte durch den örtlichen Künstler,
Herrn Regner. Leider konnte das ursprünglich vorhandene filigrane Dachgebälk nicht erhalten werden; der Dachstuhl
wurde komplett neu errichtet. Sofern möglich, wurden bei der Restaurierung die alten Steine und Dachziegel weiter
verwendet.
Im Zuge des Umbaus der Kelter wurde auch ein ehemaliges Backhäusle abgerissen, welches an die Kelter
angebaut war.